Pressemitteilung
Gas überhaupt, besonders aber "preiswertes Gas" aus Russland, ist nicht nur verzichtbar - muss! verzichtbar sein.
Stellungnahme von Claudius Bartsch, ÖDP-Ratsmitglied in Lüdenscheid zum Leserbrief des Herrn Pleuger "Preiswertes Gas ist unverzichtbar" LN vom 29.09.2022 in Bezug zum Artikel: "Kubicki will Pipeline öffnen", LN vom 20.08.2022
Gas überhaupt, besonders aber "preiswertes Gas" aus Russland, ist nicht nur verzichtbar, muss! verzichtbar sein.
Zu Ihrer Frage Herr Pleuger: Falsch und verwerflich an den Überlegungen von Wolfgang Kubicki, die Gaspipeline Nordstream 2 in Betrieb zu nehmen, ist, dass Herr Kubicki und die ganze Welt damit bereit wären, den Völkermord von Putin, letztlich gut zu heißen. Diesen Völkermord durch die Inbetriebnahme der Pipeline sogar noch anzuheizen: Für den Wohlstand, den "Lebensstandard der Bevölkerung", bei uns, "über Leichen gehen", zu erkaufen mit dem Blut und dem Tod vieler UkrainerInnen. Eine solche Denkweise ist absurd, widerlich und unmenschlich.
Und Sie selber, Herr Pleuger, bemerken, worauf Ihr Augenmerk gerichtet ist: "auf den Fortbestand unseres Industriestandortes, die florierende Wirtschaft, Erhalt der Arbeitsplätze, Lebensstandard der Bevölkerung gesichert..."
Der Erhalt von Arbeitsplätzen, eine im Einklang mit der Natur betriebene Wirtschaftsweise, ein zufriedenes, enkeltaugliches Leben, ist sehr erstrebenswert. Ihr Verweis auf die USA, Kriegstreiber seit Jahrzehnten an vorderster Stelle, und einer der größten "Öko-Säue" der Wel, ist kein Argument, kein Vorbild und überhaupt nicht nachahmenswert.
In Deutschland sind viele Bereiche seit Jahrzehnten vor sich her geschoben, verschlafen worden. Aus einer dahinterstehenden Gier zur materiellen und Geld-Unersättlichkeit. Jetzt bricht alles zusammen. Eiligst soll, zumal in schönen Worten, alles, lediglich für uns, "zusammengeschustert" werden, insbesondere die Erneuerbaren Energien. Sogar die Atomkraft ist wieder hoffähig. Doch: All dies ist lediglich eine "Konkursverschleppung" (Nico Paech). Erforderlich ist ein grundlegender Kulturwandel. Wir sind in einer sehr schwierigen Lage, aber wir müssen uns dieser stellen, unsere gesamte Lebensweise ändern. Erforderlich ist eine rasche Abkehr von inneren Haltungen und Handlungen, die wir seit Jahrzehnten "immer so gemacht haben". Neu denken und danach handeln, dass das, was ich gestern entschieden habe, heute falsch sein kann und völlig anders gemacht werden muss.
Claudius Bartsch